bis 1898 |
sind die etwa 1500 Mädchen und Jungen der Stadt im schulfähigen Alter in der Volksschule in der Kochstraße untergebracht. |
1898 |
Umzug der 746 Jungen in die neu erbaute „Knaben – Volksschule“ in der Bahnhofstraße, (heute Grundschule „Diesterweg“), die 751 Mädchen verbleiben in der Kochstraße |
1889 - 1924 |
Rektor der Schule ist Herr Wilhelm Budde |
1901 |
Überlegungen zum Neubau einer „Mädchen – Volksschule“ |
1902 |
Steigende Schülerzahlen und der schlechte bauliche Zustand des Gebäudes in der Kochstraße führen zur Beschleunigung des Bauvorhabens |
Oktober 1904 |
Beschluss der Stadtverwaltung zum Ankauf des Geländes zwischen der Ringstraße und „Unter den Zindeln“ und zum Neubau einer „Mädchen – Volksschule“ |
1906 |
erhält das Gebäude in der Kochstraße noch einen Anbau und eine Baracke als zusätzlichen Klassenraum |
März 1907 |
Vorstellung eines Entwurfes durch Stadtbaurat Wilhelm Deistel, der eine Schule im modernen Pavillonstil vorsieht. Die Stadträte entscheiden sich dagegen. |
Anfang 1908 |
Beginn der Bauarbeiten. Täglich sind durchschnittlich 120 Arbeitskräfte tätig – Maurer, Zimmerleute, Dachdecker, Arbeiter für Erdarbeiten. Ein Maurer z.B. verdient pro Stunde 52 Pfennige. |
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Neben Problemen bei der pünktlichen Beschaffung von Baumaterialen, wie z.B. Eisenträger für Fenster und Torbogen, gibt es noch eine weitere Schwierigkeit: Der Grundwasserstand ist so hoch, dass beim Kellerbau Tag und Nacht Pumpen laufen, um die Baustelle trocken zu halten. Die Gesamtkosten für den Neubau der Schule belaufen sich auf rund 350.000 Reichsmark. |
24.04.1909 |
Feierliche Einweihung des neuen Schulgebäudes |
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Eine ehemalige Schülerin schrieb über die Einweihungsfeier folgendes: „Wir Mädel besuchten unsere geliebte Schule in der Kochstraße, als es eines Tages hieß, die Mädel der 1. und 2. Klassen (denn damals war es nicht 7. und 8. Klasse) werden sich morgen mit dem Sonntagskleid um 10 Uhr am Haupttor der Schule Unter den Zindeln versammeln, zwecks Einweihung der neuerbauten Schule. Namen dafür gab es nicht – es war die Mädchen – Volksschule. Wie Kinder nun einmal sind, waren wir wohl schon um 9 Uhr dort. Die ehemaligen Lehrer hatten es unter ihrer Würde gefunden, den Kindern zu sagen, worauf wir warteten. Nach und nach kamen dann alle Lehrer im Gehrock und Zylinder, sowie verschiedene Herren vom Magistrat der Stadt. Zuletzt um 11 Uhr kam das bekannte fürstliche Gespann und brachte die damalige Fürstin Marie, begleitet vom Oberbürgermeister der Stadt und unserem gefürchteten Rektor Budde. Nachdem draußen die Begrüßung zu Ende war, überreichte die Fürstin dem Rektor den Schlüssel mit allen guten Worten und viel Erfolg. Nun schloss man auf und dann ging es ganz gesittet zur Aula hinauf, wo sich alles zu einer kleinen Feier versammelte. Wir größeren Mädel sangen. Die kleineren trugen einige Gedichte vor. Dann hielt der Oberbürgermeister eine Rede. Danach wandte sich der Rektor mit flammenden Worten an uns, was für eine schöne Schule uns erbaut wurde und wie dankbar wir vor allem dem fürstlichen Haus und der Stadt Wernigerode sein müssten. Mit dem üblichen Schulgesang „Nun danket alle Gott“ ging die Feier zu Ende. Wir gingen ob der vielen Wohltaten ganz beklommen nach Hause.“ |
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Die Schule war eingerichtet für 18 Klassen mit je 60 Schülerinnen. Auf den Bau einer großen Aula wurde aus Kostengründen verzichtet. Dafür wurde der Zeichensaal so geräumig gestaltet, dass er für Veranstaltungen einer größeren Anzahl Schülerinnen Platz bot. |
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August 1909 |
Beschluss der Schuldeputation, den Antrag auf Einrichtung eines Klassenraumes der oberen Etage als Hortraum zu genehmigen. |
1910 |
wird in diesen Hortraum Wasserleitung und Abfluss gelegt. Kosten: 80 Mark. |
November 1910 |
In der Schule lernen 911 Mädchen, davon 859 aus Wernigerode, 45 aus Nöschenrode und 7 vom Schlossbezirk. |
April 1921 |
In der Schule lernen 805 Mädchen, davon 747 aus Wernigerode, 52 aus Nöschenrode, 3 vom Schlossbezirk, 2 aus Drei-Annen-Hohne, 1 von der Steinernen Renne. |
1924 - 1945 |
Schulleiter ist Herr Brandt |
Mai 1933 |
890 Schülerinnen lernen in der Schule |
ab 1941 |
Nutzung der Schule als Lazarett. Der Unterricht findet für die Mädchen an anderen Schulen statt.. So sind z.B. lt. Meldung des Rektors Brandt am |
12.04.1942 |
6 Klassen in der Knaben – Volksschule, 5 Klassen in der Mittelschule und jeweils eine Klasse in der Mädchen-Oberschule, in der „Dietzeschen Klasse“ und im Nadelarbeitszimmer der Pestalozzi – Schule untergebracht. |
1944 |
der Brunnen auf dem Rondell im Bereich des Pausenhofes wird durch Bombeneinwirkung zerstört |
November 1944 |
Nochmalige Umquartierung der Wernigeröder Schülerinnen und Schüler. Dabei werden die weiter als Schulen genutzten Gebäude in „drei Tagesschichten“ belegt, damit alle Kinder der Stadt täglich unterrichtet werden können. |
Mai bis September 1945 |
Nach Kriegsende bleiben alle Schulen der Stadt geschlossen. In den Schulgebäuden werden Evakuierte und ehemalige ausländische Fremdarbeiter untergebracht. Die Kinder haben während dieser Zeit folgende Aufgaben:
- Holz sammeln
- Heilkräuter sammeln
- Kartoffelkäfer sammeln
- Hilfe bei der Ernte
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01.10.1945 |
Schulbeginn auf Befehl der russischen Militäradministration. Die Schulen werden aber wegen einer Typhus– Epidemie am |
10.10.1945 |
wieder geschlossen und |
13.11.1945 |
erneut geöffnet. |
08.01.1946 |
Einführung der Schulspeisung |
16.03.1949 |
Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlungen vom 17.12.1948 und vom 16.03.1949 erhält die nach dem Krieg als „Grundschule II“ geführte Schule den Namen „Thomas Münzer“. Der damals falsch geschriebene Name des Bauernführers ziert noch heute die Fassade unserer Schule. |
1948|50 |
Einrichtung einer Schulbücherei |
1949 - 1950 |
Schulleiter ist Herr Wilhelm Heider. 912 Mädchen und 262 Jungen lernen in 29 Klassen an der Schule. |
1950 - 1969 |
Schulleiter ist Herr Gerhard Mücklisch |
1952 |
Größere Veranstaltungen der Schule finden immer in der Aula der Diesterwegschule oder der Raabeschule statt. |
Juni 1954 |
Milchverkauf in der Schule beginnt. ¼ Liter Vollmilch kostet 40Pfennig, Kakaomilch 50Pfennig |
03.09.1955 |
Die bisher 8-klassige Schule wird „Mittelschule“. Es werden vorerst zwei 9.Klassen eingerichtet, im folgenden Schuljahr lernen die Schüler hier bis zum Abschluss der 10.Klasse. Damit ist die Schule voll ausgelastet. 41 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten in 30 Klassen. |
09.10.1957 |
Baubeginn eines Lehrschwimmbeckens (3m mal 9m)in einem Kellerraum der Schule. Die Finanzierung erfolgt durch Altstoffsammlungen und Ernteeinsätze der Schüler. Außerdem muss jeder Lehrer der Schule 1m² Fliesen bezahlen oder beim Anbringen der Fliesen helfen. Im Schuljahr 1959/60 erlernen darin 511 Kinder das Schwimmen. |
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1959 |
Umbenennung in „Polytechnische Oberschule Thomas Müntzer“ |
1960|61 |
Selbstbau von Lehrmitteln durch Schüler im Wert von 1.690DM |
60er Jahre |
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1969 - 1989 |
Schulleiter ist Herr Erich Dülsner |
1989 - 1991 |
Schulleiterin ist Frau Marion Jannasch |
bis 1991 |
gibt es in fast jedem kleinen Ort der ehemaligen DDR eine Schule, in Wernigerode selbst 9 Polytechnische Oberschulen und eine Erweiterte Oberschule. |
1991 |
Schulleiter wird Herr Helfred Hauk |
1991 |
Im Zuge der Umgestaltung des Schulsystems nach der Wiedervereinigung Deutschlands wird die „Thomas - Müntzer – Schule“ als Sekundarschule eingerichtet. Durch stark sinkende Geburtenzahlen und neu festgesetzte Mindestgrößen von Schulen werden viele Schulen geschlossen. Das betrifft in Wernigerode nach und nach drei der anfangs 5 Sekundarschulen. |
15.07.1998 |
Nach langen Diskussionen beschließt der Kreistag die Schließung des Schulstandortes der Gorki– Sekundarschule in der Rathenaustraße und die Erhaltung der Müntzer– Sekundarschule am Standort Unter den Zindeln. |
1999|2000 |
Die Fusion hat zur Folge, dass die Schüler der ehemaligen Gorki – Schule nun Schüler der Thomas– Müntzer– Schule werden. Aus Platzgründen werden zwei 6.Klassen der ehemaligen Gorki– Schule und die vier 9.Klassen beider Schulen noch für ein Jahr in der Rathenaustraße als Außenstelle beschult. 251 Mädchen und 344 Jungen lernen in 28 Klassen nun an der Schule. |
Oktober 2000 |
Der Kreis – Bildungsausschuss votiert für den Erhalt aller 4 Sekundarschulen. Nach Einschätzung des Gremiums werden sich die Schülerzahlen in ein paar Jahren so erhöhen, dass alle 4 Schulstandorte gebraucht werden. |
2002|2003 |
kann die Hasseröder Francke – Sekundarschule noch für ein Schuljahr durch eine Ausnahmegenehmigung „überleben“. Zum Schuljahr |
2003|04 |
wird der Schulstandort der Francke- Schule aufgegeben. Die Schüler aus Hasserode müssen nun in die Harzblick– Schule umziehen. |
2005 |
wird ein Kreistagsbeschluss zur Fusion der Müntzer – Schule mit der Harzblick– Schule um-gesetzt. Wieder aus Platzgründen werden die sechs 10.Klassen beider Schulen noch für ein Jahr in der Harzblick– Außenstelle beschult. |
11.05.2009 |
Bei einer Schulbegehung werden brandschutztechnische Mängel am Schulhaus festgestellt. Die Schließung der Schule wird angedroht. Als Übergangslösung werden provisorische Brandschutztüren eingebaut und Wachleute versehen während der Unterrichtszeit einen Kontrolldienst. |
12.09.2009 |
große Feier zum 100. Jubiläum der Schule |
vor den Sommerferien 2010 |
Intensive Räumarbeiten in allen Bereichen der Schule; Mobiliar, Lehr-und Lernmittel, technische Geräte werden ausgelagert, um für die beginnenden Sanierungsarbeiten Baufreiheit zu schaffen, die Zeugnisausgabe erfolgt wegen bereits fehlender Sitzgelegenheiten in der benachbarten Diesterweg- Grundschule. |
Sommerferien 2010 |
Beginn der umfangreichen Umbau-, Elektro-, Brandschutz-, Heizungs- und Sanierungsarbeiten in allen Bereichen der Schule mit einem völlig neuen Raumnutzungskonzept. Im Schuljahr 2010|11 wird der Unterrichtsbetrieb trotz laufender Bauarbeiten weitergeführt. |
15.|16.11. 2010 |
Errichtung der Feuerschutztreppe am Westflügel der Schule. |
Spätherbst 2010 |
Entfernung der provisorischen Brandschutztüren und Ersatz durch gläserne Sicherheitstüren |
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Mai 2011 |
Neueinweihung der rekonstruierten Aula mit einer „Talentekiste – Extra“ |
2011|12 |
die Forderungen nach Rekonstruktion oder Neubau unserer Sporthalle werden wegen zunehmend unhaltbarer baulicher und hygienischer Verhältnisse immer drängender, hier engagiert sich neben vielen Personen besonders die Schülersprecherin Lisa Hesse. |
Juli 2012 |
Zusage für den Neubau einer modernen Sporthalle |
Juni 2013 |
nach 2008 und 2011 wird das Team der Schülerköche zum dritten Mal Bundessieger. Beginn des Abrisses der alten Sporthalle. |
13.12. 2013 |
Spatenstich zum Bau der neuen Sporthalle. Wenige Wochen später beginnen auf Grund des milden Winters die Arbeiten zur Verfestigung des Bauuntergrundes |
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Winter 2013 |
mit dem Ende der Renovierung der Flure endet vorläufig die Sanierung des Schulgebäudes |
Mai 2014 |
Beginn des Aufbaus des Hallenkörpers |